Nachhaltige Unternehmenskultur I Social Business
10.06.2021
Autorin: Brit Doleschal
In diesem Artikel wird das Thema IMPACT etwas genauer durchleuchtet.
Die Übersetzung aus dem Englischen ist das deutsche Wort Wirkung. Laut Gabler Wirtschaftslexikon ist damit die Stärke eines Werbeeindrucks auf den Umworbenen gemeint und wird oft im Zusammenhang mit der Werbewirkung benutzt, somit ein typisches Marketingthema.
Gehen wir noch tiefer und fokussieren den heute von Organisationen geforderten Bereich des IMPACTs, so kann zwischen IMPACT – womit allgemein die nachhaltige Wirkung gemeint ist –, Social IMPACT und Environmental IMPACT unterschieden werden. Zum Environmental IMPACT gibt es das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Hier wird die Abschätzung möglicher Umweltauswirkungen von Projekten bestimmten Umfangs gefordert, welche allerdings nur Informationen liefert und nicht ausschlaggebend sein muss, ob das Projekt durchgeführt wird oder nicht. Unter Social IMPACT wird eine Maßnahme zu Veränderungen bei der Zielgruppe, in deren Lebensumfeld und in der Gesellschaft verstanden, worauf ich nun weiter eingehen möchte.
Wie auf der unteren Abbildung erkennbar ist, gibt es verschieden Stufen auf dem Modell der Wirkungstreppe von PHINEO. Stufe 1 bis 3 zeigen auf, welche Outputs ein Projekt oder eine Organisation hat. Nehmen wir das Beispiel eines veganen Lebensmittelherstellers. Hier wäre der Output der Absatz der Produkte und somit die Grundlage für Wirkung. Stufe 4 bis 6 bezeichnet die Wirkung bei den Zielgruppen als Outcomes. Würden die Kund:innen in unserem Beispiel ihr Bewusstsein zum Thema Umweltschutz und Klimaschutz nicht nur auf den veganen Lebensmittelkonsum beschränken, sondern auch z.B. auf klimaneutrale Mobilität umsteigen, wäre das veränderte Handeln der Outcome von Stufe 5. Bei Stufe 6 könnte z.B. das gesteigerte Wohlbefinden durch verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Handeln unserer Kund:innen eintreffen. Ziel ist es die Stufe 7 mit der gesellschaftlichen Veränderung zu erreichen, denn diese bildet den IMPACT ab. Diese zu erreichen und nachzuweisen ist oft schwierig, bei unserem veganen Lebensmittelhersteller könnte es z.B. sauberere Luft und somit weniger Atemwegsinfektionen und höhere Lebensqualität der Gesellschaft sein.
Das Modell der Wirkungsstufen kommt ursprünglich aus der gemeinnützigen Arbeit. Entscheidend ist, dass Unternehmen sich ihrer Wirkung bewusst werden. Wenn Organisationen ihren Sinn und Zweck gefunden haben, können sie diesen praktisch leben und sich aktiv am Wandel für eine nachhaltigere Zukunft beteiligen – ökologisch, ökonomisch und sozial! Die Gemeinwohlorientierung und der IMPACT wird sowohl für Kund:innen als auch für Mitarbeitende immer wichtiger und folglich auch für Organisationen im globalen Wettbewerb. Zukunftsfähige Leistungen und Produkte anbieten zu können und das passende Personal zu finden und zu binden, sind die größten Herausforderungen für Unternehmen heute und morgen.
In diesem Sinne … die Welt braucht mehr IMPACT … lasst uns anpacken!
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